Jetzt, mit Anfang 50, ist der „Koloss von Rio“, Grammy-nominierte Sänger, Songwriter & Entertainer bereits eine Legende. Unter anderem Gilles Peterson, Roy Ayers, Seu Jorge, Bo Diddley und Ryuichi Sakamoto sind Kollegen, die ihn verehren und mit ihm gearbeitet haben. Hunderttausende Fans in den sozialen Medien und auf Spotify folgen dem exzentrischen Künstler.
Authentizität ist eine Illusion. Eine hübsche, aber doch nur ein Trugbild. Die wenigsten Dinge lassen sich für uns „hinsichtlich der Echtheit gesichert und daher zuverlässig“ einordnen, letztlich bestimmt unsere persönliche Wahrnehmung, was wir als authentisch empfinden. Und schon landen wir im neurobiologischen Reich der Sinne, einer weitgehend unerforschten Wunderwelt, die Herz und Hirn durch Hören, Sehen und Fühlen stimuliert. „Criterion of the Senses“, der noch aktuelle albumformatige Erfahrungstempel des brasilianischen Soul-Sultans Ed Motta, setzt genau hier an. Seit seinem grandiosen Album AOR vor 10 Jahren ist Ed Motta regelmäßig auch in Europa auf Tournee. Seitdem hat er sich als großer Anhänger des Yacht Rock geoutet, und auch auf dem neuen, opulenten, bereits komplett aufgenommenen neuen Album wird seine musikalische Nähe zu Steely Dan, Doobie Brothers u.a. offensichtlich.
Ed Mottas Repertoire hat sich im Laufe seiner Karriere immer wieder gewandelt, von seinen frühen Samba-Funk-Hits über spacig-jazzige Soul Nummern bis zu Earth Wind & Fire Tributes. Kein Wunder: „Ich bin ein Sammler“, gesteht Ed Motta. „Am offensichtlichsten wird das bei Schallplatten – ich besitze gut 30.000 LPs – und vielleicht noch beim Wein. Für mich gehört meine Plattensammlung zu meiner Persönlichkeit, es ist das, was mich dazu bewegte, Musik zu machen, mich ans Klavier zu setzen oder zur Gitarre zu greifen und einer von ihnen zu sein.“
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