Tamer Nafar ist ein wegweisender palästinensischer Rapper, Schauspieler, Drehbuchautor und Sozialaktivist, der Hip-Hop mit kraftvollen Botschaften über Identität, Widerstand und soziale Gerechtigkeit verbindet. Er wuchs in Lyd auf, einer gemischten Stadt mit Palästinensern und Juden, 20 Minuten von Tel Aviv entfernt, wo sich einer der größten Drogenmärkte im Nahen Osten befindet. Als Teenager entdeckte Tamer Hip-Hop und wurde der weltweit erste palästinensische Rapper. Seine Texte und Aktivitäten spiegeln den Kampf der Palästinenser, die Rechte der Frauen und die Förderung alternativer Kunst in einer konservativen Gesellschaft wider.
Im Jahr 2000 gründete Tamer zusammen mit seinem Bruder Suhell Nafar und seinem Freund Mahmood Jrere die erste palästinensische Hip-Hop-Gruppe DAM. Die Durchbruchssingle „Min Irhabi“ („Wer ist der Terrorist?“) von DAM wurde über eine Million Mal heruntergeladen und machte sie zu einer starken Stimme für eine neue Generation.
Neben der Musik hat sich Nafar auch im Film und Theater einen Namen gemacht. Er war Co-Autor und Hauptdarsteller des preisgekrönten Films Junction 48, der das Leben eines jungen palästinensischen Musikers zwischen Kunst und Widerstand erzählt. Außerdem spielte er die Hauptrolle in der Theaterproduktion How to Make a Revolution, in der er den gewaltfreien Aktivisten Issa Amro darstellte. Im Jahr 2022 spielte er die Rolle des Khaled in der Komödie Hummos Full Trailer, einem der erfolgreichsten Filme im israelischen Theater des Jahres 2022. Heute spielt Tamer in dem neuen Theaterstück How to make a Revolution von Einat Weizman die Hauptrolle des gewaltfreien Aktivisten Issa Amro.
Seit 2023 schreibt Tamer wöchentliche Meinungskolumnen für Haaretz, das +972 Magazine, das deutsche Telepolis und gelegentlich für The Guardian, in denen er politische Kommentare aus palästinensischer Perspektive liefert. Anfang 2026 wird er seine erste englischsprachige EP In the Name of the Father, the Imam & John Lennon über das US-Label Empire veröffentlichen. Derzeit arbeitet er außerdem an zwei Romanen, die 2026–2027 erscheinen sollen – und setzt damit seine Arbeit an der Schnittstelle von Kultur, Politik und Aktivismus fort.
Territorien:
weltweit