Sie ist die herausragende, ikonische Stimme des kurdischen Volkes - Seit einem Vierteljahrhundert verknüpft Aynur die traditionellen Farben ihrer Heimat, die Bardenlieder, die alte und moderne Poesie Kurdistans mit Klassik, Jazz und Pop des Westens. In zeitgemäßen Klängen erschließt sie die kurdische Kultur für die ganze Welt.
Mit Liedern und Gedichten der kurdischen Barden aufgewachsen kommt Aynur als Teenagerin nach Istanbul, studiert Gesang und die Laute Bağlama. Gegen Zensur und Widerstände hält sie am kurdischen Erbe fest. 2004 gelingt ihr mit „Keçe Kurdan“, einer Widmung an die kurdischen Mädchen, der internationale Durchbruch. Aynur setzt von Beginn ihrer Karriere neue Maßstäbe in der kurdischen und türkischen Musik, verknüpft traditionelle Instrumente und Streicher mit packenden populären Arrangements. Im Zentrum: ihre berührende, aufwühlende, kraftvolle und ebenso melancholische Stimme, mit der sie in den kurdischen Dialekten Kirmancî, Soranî, Zazakî und auch auf Türkisch singt.
Der Weltstar-Cellist Yo-Yo Ma lädt sie in sein berühmtes Silkroad Ensemble ein. 2017 erhält sie den "Master of Mediterranean Music Award" des Berklee Mediterranean Music Institute.der Filmemacher Fatih Akın porträtiert sie in seinem Film „Crossing The Bridge“.
In den letzten zehn Jahren hat Aynur ihr künstlerisches Spektrum nochmals weiterentwickelt, die Kunst des Schreibens eigener Lieder verfeinert. 2021 erhält sie auf der Weltmusikmesse WOMEX den "Artist Award".
Mit ihrem achten Album „Rabe“ verknüpft Aynur viele Stränge ihrer mehr als 20jährigen Karriere. Nahezu 20 Musiker sind an diesem Werk beteiligt, das in Köln und Katalonien eingespielt wurde. Arrangiert hat Aynur mit dem Jazzpianist Franz von Chossy, dessen räumliches Sounddesign schon auf dem Vorgänger „Hedûr“ (2019) eine wesentliche Rolle spielte. Mit Von Chossy, Patrick Goraguer am Schlagzeug und Chris Jennings am Bass hat sich in ungezählten Konzerten eine grandiose Rhythmus-Section zusammengefunden.
Snarky Puppy-Chef Michael League spielt selbst E-Gitarre und mischt die Streicher, Wu Man, die berühmteste chinesische Pipa-Virtuosin ist als Gast auf zwei Tracks zu erleben. Das Ergebnis ist eine vielschichtige Klanglandschaft, sie verströmt Folklore-Flair, hat meditative Zwischenspiele und jazzige Improvisationen, aber auch zupackende, funky Momente. Musik und Texte kommen aus der Tradition, aber auch von Aynur selbst und von Ikonen der kurdischen , alevitischen und jesidischen Kultur wie Şâh Hatâî, Pir Sultan Abdal, Cigerxwin, Evdalê Zeynikê, Şeroyê Biro, Abuzer Karakoç, Hüseyin Erdem
Im Gewand eines mitreißenden Disco-Funks erzählt die Single „ Rabe Edlayê“ eine packende Geschichte über eine unerreichbar Liebe zwischen der Tochter eines Edelmannes und einem mittellosen Bauernsohn. Selbstbewusst zeigt sich Aynur in zwei fantastischen Eigenkompositionen: Jazzig federndes Schlagzeug und leuchtende Streicher malen in „Remembering “ eine Nachtszenerie, und mit „Ez U Bi Teva“ („Du und ich“) hat sie ein inniges Lied über einen jungen Mann geschrieben, der in die einsame Bergwelt hinaufsteigt, um seine Geliebte zu holen. Die Ballade „Ay Le Gule“ vergleicht Kurdistan mit einer Rose von unvergleichlicher Schönheit und betörendem Duft. In „Nasil Yar Diyeyim“ breitet Aynur ihre ganze Vokalkraft mit einem Text des Alevi-Dichters Pir Sultan Abdal aus, und ebenfalls um die heilende Kraft der Aleviten-Bektaschi-Spiritualität geht es in „Dervis Baba”. ,,Rabe" stellt einen Höhepunkt in Aynurs bisherigem Schaffen dar: Mit Liebeslyrik, Spiritualität und unbeugsamen Freiheitswillen zeigt das Album eine gereifte Künstlerin, die sich als die größte kurdische Stimme im 21. Jahrhundert behauptet.
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