Von den Slums von Recife im Nordosten Brasiliens zur internationalen Jazz-Ikone: Amaro Freitas hat unermüdlich daran gearbeitet, der Künstler zu werden, der er heute ist. Mit seinem Debütalbum Sangue Negro (2016) erregte er internationale Aufmerksamkeit für seine „einzigartige Herangehensweise an die Klaviatur“ (Downbeat) und wurde von der Presse gefeiert. Nach Rasif (2018) folgte Sankofa (2021), ein spiritueller Ausflug in die vergessenen Geschichten und inspirierenden Persönlichkeiten des schwarzen Brasiliens. Mit Y’Y (2024) setzt er diese Reise fort.
Y’Y entstand aus Freitas’ Zeit im Amazonas 2020, wo er tief in die Natur und die Sateré Mawé-Indigenen-Gemeinschaft eintauchte. In Manaus, etwa 4600 Kilometer von seinem Heimatort Recife entfernt, schuf er ein Album, das den Amazonaswald und die Flüsse Nordbrasiliens ehrt. Es ist ein Aufruf, die Natur zu respektieren und zu schützen, und eine Mahnung, sich der Auswirkungen unserer modernen Lebensweise auf das ökologische Gleichgewicht bewusst zu werden. Die Musik reflektiert die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Natur und unterstreicht die Bedeutung indigener Weisheiten für die heutige Zeit.
Während die erste Seite von Y’Y die Verbindung zur Erde und den Ahnen ausdrückt, zeigt die zweite Seite die Verbindungen innerhalb der globalen Black Avant-Garde-Community. Shabaka Hutchings kommt aus der lebendigen Szene Londons, Brandee Younger aus New York, Aniel Someillan hat kubanische Wurzeln, und Jeff Parker sowie Hamid Drake sind Teil der avantgardistischen Musikszene Chicagos. Das Album vereint diese Traditionen mit den einzigartigen Klängen und Ritualen der afro-brasilianischen und indigenen Kulturen. Mit Y’Y festigt Freitas seine „dekolonialisierte“ Sicht auf brasilianische Musik und öffnet neue Perspektiven.
11.02.2025 | DE-Hamburg | Nica Jazz Club | Tickets |
12.02.2025 | DE-Dortmund | Domicil | Tickets |
Territorien:
Deutschland, Österreich, Schweiz